Dem interessierten Wanderer sei empfohlen, bei der Erkundung der Gemeinde Christiansholm gleich am östlichen Ausgang des Dorfes hinter dem Storchennest von der Bundesstraße 202 links und hinter dem ehemaligen Bahnübergang gleich wieder rechts auf den Feldweg abzubiegen. Nach einigen hundert Metern führt ein Weg über den Bahndamm zu einer verschwiegenen, gepflegten Niederungsparzelle, um die selbst Kenner den Verein beneiden. Sommer und Winter wird dieses kleine Stückchen Erde zu stillem Innehalten bewegen. Selbst Fasane und Hasen lieben dieses vom Verein in Jahrzehnte langer Arbeit geschaffenes Kleinod und lassen sich auch durch den Schießbetrieb nicht stören.Die Christiansholmer pflegten schon Generationen hindurch das traditionelle ländliche Schützenwesen. Immer schon besaß eine nennenswerte Anzahl der Einwohner eine Jagdberechtigung. Und Jahr für Jahr feierten sie ein Schützenfest.Am 29. September 1973 fanden sich 17 begeisterte Männer in der Gastwirtschaft "Buntrock" zusammen und gründeten einen Verein. Die Begeisterung war so groß, dass man auf eine formvollendete Vorlage verzichtete und die Vereinsgründung auf einem linierten Bogen handschriftlich verfasste. Die konstituierende Sitzung der Generalversammlung fand noch am gleichen Abend statt. Die Vereinsatzung wurde formuliert, der Vorstand gewählt und sogar der jährliche Mitgliedsbeitrag festgesetzt. Zum Vorsitzenden des Vereins wählte man Christian Thöming. Sein einziger Nachfolger Dieter Voßeler führt heute noch den erfolgreichen Verein.Beim Amtsgericht beantragte man die Eintragung ins Vereinsregister und beim Kreisbauamt die Genehmigung für die Schießsportanlage. Nach Abwicklung aller Formalien stellte Claus Friedrich Mentzer seine Niederungsparzelle zur Verfügung und alle gingen mit großer Tatkraft und ebenso großem Können an die Arbeit. Sogar Maschinen setzte man ein. Innerhalb kürzester Zeit entstanden fünf Schützenstände, ein Bunker für die Wurfmaschine und ein geschlossener Unterstand. Der Verein entwickelte sich prächtig. Die 48 Vereinsmitglieder treffen sich auch heute noch alle 14 Tage zum Trap-Übungsschießen. Darüber hinaus stellen die Schützen zur Dorffest einen genehmigten Röhren-Schießstand auf, der von den Bürgern der Gemeinde mit Begeisterung genutzt wird. Der Verein ist ein wichtiger Teil des Christiansholmer Vereinslebens geworden und trägt erheblich zur Dorfgemeinschaft bei. Die Schießsportanlage erfreut sich in der Region großer Beliebtheit. Die Übungsschießen werden gern von Jagdberechtigten und Anwärtern zur Verbesserung des sicheren Schusses genutzt, um dem Wild Leiden zu ersparen.