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Hohner See
Das Naturschutzgebiet
Der Hohner See ist 1995 mit einer Fläche von insgesamt 364 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Der Hohner
See selbst ist cirka 70 Hektar groß und hat eine Tiefe von 1,00 bis 1,50 Metern. Er ist der letzte erhaltene Flachsee am Rande
der ehemals ausgedehnten Überschwemmungsgebiete der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge. Mit den angrenzenden
Hochmooren Königsmoor und Hartshoper Moor vermittelt das Gebiet noch heute eine Vorstellung der einst endlosen Moor- und
Sumpflandfschaft.
Historische Entwicklung
Im Laufe der Jahrhunderte
wurde diese ehemals vom
Wasser geprägte Landschaft
durch Menschen stark verändert
und landwirtschaftlich genutzt.
Ein aufwändig abgestimmtes
System von Wällen, Gräben,
Vorflutern, Schöpfwerken und
Schleusen regelt heute die
Entwässerung der
Niederungsbereiche, die
überwiegend unter dem
Meeresspiegel liegen.
Überschwemmte Wiesen und
Weiden sind aus dem
Landschaftsbild fast vollständig
verschwunden. Wertvolle
Restflächen, wie der Hohner See, sind als Rückzugsgebiete für bedrohte Tiere und Pflanzen erhalten geblieben.
Tier- und Pflanzenwelt
Charakteristisch für den Hohner See sind seine natürlichen Verlandungszonen, von der offenen Wasserfläche über Röhrrichte
und Seggenrieder bis zu bunten Feuchtwiesen. Auf diesen Wiesen wachsen sehr seltene Pflanzenarten, wie Sumpfläusekraut,
Fieberklee und Breitblättriges Knabenkraut. Der See und seine angrenzenden Wiesen haben zudem eine herausragende
Bedeutung für brütende und rastende Vögel. Durch den winterlichen Anstau stabilisieren sich die Bestände einiger
Brutvogelarten oder steigen weiter an. Ganzjährig ist der See ein bedeutender Rastplatz für durchziehende Wasser- und
Watvögel. Seit einigen Jahren ist der Seeadler regelmäßig im Gebiet anzutreffen. Gelegentlich lassen sich auch rastende
Kraniche oder der Fischadler beobachten. Auch der Fischotter hat wieder am See ein Zuhause.
Schutz und Pflege
Duch die Intensivierung der Grünland-
bewirtschaftung, Nährstoffzufuhr infolge
Einleitung unzureichend geklärter Haus-
abwässer sowie die Entwässerung an-
grenzender Hochmoore ist eine unnatür-lich
schnelle Verlandung des Sees und damit die
Zerstörung dieses seltenen Lebendsraumes
eingetreten. Dem rasch ablaufenden
Verlandungsprozess haben die See-
Eigentümer bereits in den 1970-er-Jahren
versucht durch Staumaßnahmen entgegen
zu wirken. Die errichteten Anlagen reichten
jedoch nicht aus, um die fortschreitende
Verlandung zu stoppen.
Später wurde dann von der Gemeinde, den See-Eigentümern, den Naturschutzvereinen und den zuständigen
Naturschutzbehörden gemeinsam ein Plan zur Rettung des Sees erarbeitet. Mit Unterstützung der Europäischen Union erwarb
die Stiftung Naturschutz fast alle Nutzflächen um den Hohner See. Erst dann konnten die Wasserstände im Gebiet mit Hilfe
eines Staubauwerkes angehoben werden.
So gelang es, die Seefläche wieder zu vergrößern und die angrenzenden Feuchtwiesen zu vernässen. Im Winter und Frühjahr
sind diese Wiesen nun wieder flach mit Wasser überstaut. Im Sommer werden sie mit Schafen und Robustrindern beweidet. Zu
diesem Zweck hat sich ein Verein gegründet, der die Rinder betreut und aktiv zu Erhaltung und Entwicklung der Feuchtwiesen
beiträgt.