Entstehung des Dorfes
Für den Aufbau der Kolonistendörfer war zunächst die Erstellung eines Wegenetzes erforderlich. Zwischen dem heutigen Friedrichsholm und der Sandschleuse an der Sorge gab es keine Verbindung. Geplante Siedlungsstellen, wo später Christiansholm und Königshügel entstanden, waren somit unerreichbar. Die Kosten für den Wegebau übernahm zwar der Staat, heimische Bauern hatten jedoch Hand- und Spanndienste zu leisten. Als sich zunehmend Bauern aus dem Gebiet der Hohner Harde weigerten, den Wegebau zu unterstützen, wurde Militär in die Dörfer verlegt, um das Projekt voranzutreiben.
Für jeden Kolonisten waren 30 Heitscheffel (etwa 9,09 Hektar) Land vorgesehen. Sobald erste Parzellen abgesteckt waren, zogen die ersten Siedler in Erdhütten zum vorläufigen Aufenthalt ein. In den sieben Kolonien Christiansholm, Friedrichsholm, Friedrichsgraben, Königsberge, Königshügel, Prinzenmoor und Sophienhamm sollten im weiteren Verlauf 156 Häuser entstehen. Es waren Einheitshäuser im Stil des Niedersachsenhaues, welches im Freilichtmuseum Molfsee besichtigt werden kann.
Im April 1761 trafen die ersten Siedler aus Süddeutschland nach einer siebenwöchigen Reise in Schleswig ein. Innerhalb des ersten Jahres kamen etwa 1000 Kolonisten. Bis 1964 waren es dann rund 4000 Menschen. Am 24. Juni 1761 wurden die ersten Parzellen an die Kolonisten verlost, besiedelt wurden sie erstmals am 27. Juli 1761, wobei im Königsmoor zum Teil noch nicht einmnal der Bau der Entwässerungsgräben abgeschlossen war. Die neuen Siedlungen sollten auf den Erhebungen mitten in den Mooren entstehen. Der damalige Hohner Holm wurde zur Kolonie Friedrichsholm und der Meggerholm zur Kolonie Christiansholm. Im August 1762 bestand Christiansholm bereits aus 26 Kolonistenstellen, deren Zahl bis 1764 auf 38 anwuchs.
Mit der Besiedlung des Meggerholms waren besonders die Bauern aus Meggerdorf nicht zufrieden. Erbittert hatten sie sich dagegen zur Wehr gesetzt. Schließlich nutzen sie die höher gelegene Sandinsel im Sommer, um dort ihr in den feuchten Niederungen gemähtes Gras zu trocknen. Manch ein Bauer nutze den Meggerholm auch für sein Vieh zur Nachweide oder hatte Flächen an Fremde verpachtet. Und in den nassen Herbst- und Wintermonaten ragte der Meggerholm oft wie eine unerreichbare Insel im Überschwemmungsgebiet heraus. Die Meggerdorfer Bauern rangen den Planern der Moor-Kolonialisierung am Ende einen Teil des Meggerholms ab, der zunächst nicht besiedelt werden sollte. Er sollte ihnen weiter zum Sandholen und zum Grasen ihrer Rinder zur Verfügung stehen, sehr zum Bedauern der ersten Siedler.
Die Sonderstellung, die die Kolonisten in den Gründerjahren hatten, schmolz mehr und mehr. Sie gingen wirtschaftlich wie sozial im Gesamtgefüge des Herzogtums Schleswig auf. So traf der dänische Staatsbankrott während der napoleonischen Zeit (1813) Kolonisten wie Altbauern gleichermaßen. Volle Freiheit und eine Gleichstellung mit den Einheimischen erreichten die Bewohner der Kolonistenhöfe allerdings erst in den ersten Jahren der preußischen Regierung.